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Geschichte

Mit der Berufung von Prof. Lioba Theis auf den Lehrstuhl für Byzantinische Kunstgeschichte an das Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien 2005 wurde das “Digitale Forschungsarchiv Byzanz” (DiFaB) initiiert.

Kernaufgabe sollte die digitale Erfassung des reichen Bildbestandes eines der ältesten und größten kunsthistorischen Institute sein, der gerade in dem Bereich des Balkans und aller ehemals byzantinisch beeinflussten Kulturen einzigartig ist. Der Bestand war als Lehr- und Forschungsmaterial von einer ganzen Reihe namhafter Vorgänger (u.a. Josef Strzygowski, Karl Swoboda, Otto Pächt und Otto Demus) zusammengetragen worden.

Ein wesentlicher Auslöser für den Aufbau der Datenbank aber war die Möglichkeit, die bedeutende Diasammlung des Bonner Kunsthistorikers Horst Hallensleben, die den gleichen Kulturkreis umfasst, in das Digitalisierungsprojekt einzubeziehen. Gerade bei diesen Dias besteht eine hohe Dringlichkeit zur Digitalisierung, da hier das Material teilweise durch das Alter erhebliche farbliche Veränderungen erfahren hat und ein durch die Glasrahmung der Dias bedingter Pilzbefall teilweise zur Beschädigung des Filmmaterials geführt hat.

Das Bildmaterial ist von hohem dokumentarischen Wert, da es Bau- und Bildwerke zeigt, die zum Teil allein schon während des Zeitraumes ihrer fotografischen Dokumentation erheblichen Veränderungen unterzogen wurden. Erdbeben, Feuer, bewusste Kriegszerstörung oder aber auch mangelnde Wertschätzung führten zum Teil- oder Ganzverlust von Bau- und Bildwerken. Aber auch Erhaltungsmaßnahmen haben zu Substanzverlust des ursprünglichen Objekts beigetragen.

In den ersten zwei Jahren wurde innerhalb des größeren Universitäts-Projektes „UNIDAM“ die „Easy Datenbank“ der Firma Programmfabrik verwendet. Gemeinsam mit dem Team wurde ein speziell auf die Bedürfnisse des Instituts für Kunstgeschichte in Wien ausgerichtetes Eingabeformular zur Erstellung der Metadaten entwickelt, welches auch die sprachliche Besonderheit geographischer Synonyme einbezog.

Die Universität Wien initiierte selbst ein neues Projekt, das es zum Ziel hatte, ein universitätsweit einheitliches Archivierungssystem für digitale Assets zu schaffen. Das dabei entwickelte System namens PHAIDRA (Permanent Hosting, Archiving and Indexing of Digital Resources and Assets) ist eine Eigenentwicklung des Zentralen Informatikdienstes (ZID) der Universität Wien. PHAIDRA repräsentiert die Umsetzung der Open Access Politik, die von der Universität Wien verfolgt wird , und bietet enormes Entwicklungspotential für kollaboratives Arbeiten. Das Team von DiFaB hat als Early Adopter von PHAIDRA die Voraussetzungen für die Verwendung des Repositorys für die kulturhistorischen Wissenschaften entscheidend miterarbeitet. Die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit PHAIDRA führte in einem straffen Zeitplan zu einer schnellen Umsetzung von Metadatenstandards im Bezug auf die Kulturwissenschaften und die Implementierung von kontrolliertem, klassifizierten Vokabular. DiFaB konnte bewirken, dass gesamtuniversitär der Thesaurus of Geographic Names (TGN), der Art and Architecture Thesaurus (AAT) und die Union List of Artist Names (ULAN) zur Verfügung stehen. PHAIDRA ist Teil des europaweiten EUROPEANA-Portals.

(Kopie 1)

DiFaB
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